Haushalt mit 38,73 Millionen Euro Investitionen
Bürgermeister Manfred Ockel hat in der jüngsten Sitzung der Kelsterbacher Stadtverordnetenversammlung den Entwurf des städtischen Haushalts für das kommende Jahr 2025 vorgelegt.
Das Zahlenwerk hat im Ergebnishaushalt ein Volumen von 73,76 Millionen Euro an Ausgaben, denen 72,09 Millionen Euro Einnahmen entgegenstehen. Das Defizit von 1,67 Millionen Euro verkleinert sich um 0,9 Millionen Euro durch außerordentliche Einnahmen auf 0,77 Millionen Euro. Im Finanzhaushalt sind Investitionen in Höhe von 38,73 Millionen Euro vorgesehen. Dafür sollen Kredite in Höhe von 32,5 Millionen Euro aufgenommen werden. Nach Anrechnung der Einnahmen von 6,2 Millionen Euro verbleibt ein Zahlungsmittelbedarf von 0,32 Millionen Euro.
Den größten Anteil an den Einnahmen der Stadt machen die Steuern und Erträge aus gesetzlichen Umlagen aus: 45,68 Millionen Euro entsprechen 62,59 Prozent der Einnahmen. Im Jahr 2025 rechnet die Kämmerei mit 22 Millionen Euro Einnahmen aus der Gewerbesteuer. Das sind fünf Millionen mehr, als für 2024 veranschlagt wurden. Der aus Frankfurt fließende Vorteilsausgleich beträgt derzeit pauschal sechs Millionen Euro. Nach dem Jahr 2028 wird spitz abgerechnet und erforderlichenfalls eine neue Pauschale vereinbart. Aus dem von Hotels und Pensionen zu zahlenden Tourismusbeitrag (bislang Übernachtungssteuer) generiert Kelsterbach im kommenden Jahr 750.000 Euro (2024: 300.000 Euro). Die Schlüsselzuweisungen des Landes Hessen fallen im nächsten Jahr deutlich geringer aus. 3,2 Millionen Euro für das Jahr 2025 stehen 4,1 Millionen Euro für das Jahr 2024 entgegen.
Die Erträge aus den Grundsteuern A und B sollen trotz des neuen Grundsteuersystems konstant bleiben (rund 7 Millionen Euro). Dazu ist eine Anpassung der Hebesätze erforderlich, die auf Grundlage der Empfehlung des Landes Hessen eine Absenkung des Steuersatzes für die Grundsteuer A von 690 auf 579 Prozentpunkte und eine Erhöhung des Steuersatzes für die Grundsteuer B von 690 auf 903 Prozentpunkte vorsieht. Die Gewerbesteuer soll moderat von 450 auf 470 Prozentpunkte angehoben werden, um gestiegene Mehrkosten der Stadt Kelsterbach durch die immer größer werdenden Sozialleistungen, die vom Land Hessen bei den Kommunen nicht ausreichend subventioniert werden, sowie die vom Kreis Groß-Gerau signalisierten erheblichen Erhöhungen der Kreisumlage abzufangen. Diese soll von 10,22 Millionen Euro im laufenden Jahr 2024 um 1,76 Millionen Euro auf 11,98 Millionen Euro im kommenden Jahr 2025 steigen.
Zur Absicherung der Liquidität will die Kämmerei Kassenkredite in Höhe von 13 Millionen Euro aufnehmen dürfen.
Zu den Investitionen, die die Stadt Kelsterbach im Jahr 2025 verwirklichen möchte, zählen unter anderem die Bauprojekte Karl-Treutel-Schule, Feuerwehr und Kelsterbacher Kommunalbetrieb. Finanzintensive Vorhaben sind auch die laufende Modernisierung der Technik in der Integrierten Gesamtschule, die Umgestaltung des Mainvorlandes im Bereich des Wohnquartiers Mainhöhe, die Planung der Umgestaltung der Unterführung Stadtmitte, fortlaufende Sanierungsmaßnahmen zum Erhalt des städtischen Kanalnetzes, die Planung der Neuanlage der öffentlichen Grünanlagen im Baugebiet Länger Weg II und III sowie die Anschaffung eines Kleinlöschfahrzeuges für die Freiwillige Feuerwehr.
Im Bereich der Digitalisierung werden höhere Kosten für die Stadt Kelsterbach anfallen, da auch hier von Bund und Land Hessen im Zuge des Online-Zugangs-Gesetzes mehr Maßnahmen gefordert werden. Auch das Thema Cybersicherheit wird mit einigen Mehrausgaben zu Buche schlagen. Der Haushaltsentwurf wird nun in den Ausschüssen der Kelsterbacher Stadtverordnetenversammlung beraten, die dann abschließend einen Beschluss über die Vorlage fasst.