Kommunale Wärmeplanung

Die Kommunale Wärmeplanung (KWP) zeigt auf, welche Wärmemengen in den verschiedenen Teilen des Stadtgebiets gebraucht werden, sie erfasst den Ist-Zustand der Wärmeversorgung und ermittelt Potentiale und Möglichkeiten einer zukünftigen, möglichst nachhaltigen Energieversorgung. Insbesondere lotet die KWP aus, wo Nah- oder Fernwärmenetze zur Deckung des Wärmebedarfs entstehen und wirtschaftlich betrieben werden können.

Die KWP untersucht weiterhin, welche Wärmequellen für Wärmenetze konkret in Betracht kommen. Je nach den kleinräumigen Gegebenheiten können dies unterschiedliche Quellen sein: zum Beispiel Abwärme von Industrieanlagen, Geothermie, Flusswasserwärme, Wasserstoff oder Solarthermie.

Das Ziel der KWP ist weniger Kohlendioxid-Ausstoß, stabile Heizkosten und eine sichere, umwelt- und klimafreundliche Energieversorgung für die Zukunft. Die KWP untersucht und beplant das gesamte Stadtgebiet. Aufgrund kleinräumiger Gegebenheiten werden auch sogenannte Fokusgebiete definiert und als gesonderte Einheiten betrachtet.

Für die Bestands- und die Potentialanalyse werden Daten benötigt (zum Beispiel Verbrauchsdaten der Netzbetreiber oder Daten der Schornsteinfeger über eingebaute Heizungen und deren Größe, Alter und Energieträger) die die Stadt aufgrund des Hessischen Energiegesetzes bei Energieunternehmen, Industrie- und Gewerbebetrieben sowie bei der öffentlichen Hand erheben darf. Das gilt auch für personenbezogene Daten. Daten, die Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse darstellen, sind bei der Übermittlung als vertraulich zu kennzeichnen. Im Zuge der Bestandsanalyse dient auch eine Umfrage unter Kelsterbacher Immobilieneigentümern und -eigentümerinnen der Validierung von Daten, um realistische Wärmegestehungskosten der vorgestellten Varianten zu erhalten. Wie heizen Sie derzeit? Welche Pläne haben Sie für die Zukunft? Welche Unterstützung wünschen Sie sich bei der Umstellung auf umweltfreundliche Heizsysteme? Die Teilnahme an der Umfrage dauert nur wenige Minuten. Ihre Rückmeldung ist entscheidend, um einen bedarfsgerechten und vollständigen Wärmeplan zu erstellen. Bis Ende Juli haben Sie Gelegenheit, an der Umfrage teilzunehmen. Die Daten aus der Befragung finden ausschließlich Verwendung im Rahmen des Wärmeplanungskonzeptes. In Berichten und Präsentationen werden die Daten der einzelnen Verbraucher gemäß den gesetzlichen Vorgaben des Wärmeplanungsgesetzes zusammengefasst angegeben.

Die Erstellung des KWP für Kelsterbach wird etwa ein Jahr dauern. Die Ergebnisse werden voraussichtlich im Frühjahr 2026 veröffentlicht.

Die Ergebnisse des Wärmeplans sind nicht bindend. Das heißt, weder die Stadt Kelsterbach noch ihre Bürgerinnen und Bürger müssen die in der KWP vorgesehenen Maßnahmen verbindlich umsetzen. Die Stadt entscheidet auf Grundlage der KWP darüber, ob, wo und welche Wärmenetze sie bauen möchte. Die Bürgerinnen und Bürger treffen für ihre Immobilie eine individuelle Entscheidung, ob sie an ein Wärmenetz angeschlossen werden oder auf eine andere umweltfreundliche Heizung umsteigen oder die alte Heizung weiterbetreiben möchten. Den rechtlichen Rahmen setzt diesbezüglich das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Nach dem GEG müssen ab dem 1. Juli 2028 neu installierte Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.

Detaillierte Informationen zur Kommunalen Wärmeplanung finden Sie hier.