Postkartenausstellung im Stadtmuseum erweitert und verlängert
Seit Ende Oktober zeigt das Stadtmuseum Kelsterbach eine Auswahl von historischen Postkarten aus Kelsterbach, Frankfurt und Umgebung. Nach dem positiven Feedback auf die rund 100 Karten umfassende Schau wurde diese bis zum Sonntag, 23. Februar, verlängert und um einige Exponate erweitert. Zu sehen sind vornehmlich Postkarten aus den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts.
Bereits vor elf Jahren erwies sich eine ähnliche Ausstellung mit Postkarten aus Kelsterbach, damals ergänzt durch alte Geldscheine aus den 1920ern, als wahrer Besuchermagnet. Bei der aktuellen Sonderausstellung werden zwar auch einige Karten aus Kelsterbach präsentiert, allerdings liegt der Schwerpunkt dieses Mal auf Postkarten aus Frankfurt am Main.
Hierbei sind Karten von der Eröffnung des Schauspielhauses, von der offiziellen Einweihung der Festhalle im Jahr 1908 durch Oberbürgermeister Franz Adickes, aus der Türmer-Wohnung des Frankfurter Doms oder von der Luftschiffausstellung 1908 besonders sehenswert. Auch eine Karte vom Turnerfest 1908 kann als kleines Schmuckstück angesehen werden, zeigt sie doch eine Speisekarte, die offenbart, wie viel seinerzeit Frankfurter Würstchen oder kalter Braten mit Kartoffelsalat gekostet haben.
Bei den Grußkarten, die aus Kelsterbach versendet wurden, ist es für die Besucherinnen und Besucher besonders spannend zu versuchen, die abgebildeten Häuser zu erkennen, die es zum Teil heute noch gibt. Sehr interessant zu lesen sind die Zeilen, die ein französischer Soldat in die Heimat geschrieben hat. Der Text offenbart, dass es dem Soldaten in der Untermainstadt wohl recht gut gefallen hat.
Zusammengestellt hat die Ausstellung Karl Schmiedt von der Museumsgruppe des Volksbildungswerks, unterstützt wurde er von Thomas Börner. Neben den Postkarten aus dem Stadtarchiv hat Schmiedt zahlreiche Ansichtskarten über Online-Auktionsplattformen erworben. Von den für die Ausstellung ausgewählten Karten hat er die Vorder- und Rückseiten vergrößern lassen, damit auch kleinere Details gut erkennbar und Texte, sofern die Schrift entziffert werden kann, lesbar sind. Ob Fotos, Zeichnungen, Karikaturen – Schmiedt hat viele spannende Zeitzeugnisse zusammengetragen, die das Museum im Unterdorf zu einem lohnenden Ziel für den nächsten Sonntagsspaziergang machen.
Die Ausstellung „Historische Ansichtskarten von Kelsterbach, Frankfurt und Umgebung“ kann bis zum 23. Februar immer sonntags von 15 Uhr bis 17 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist frei.