Wichtige Präventionsarbeit in der Karl-Krolopper-Schule
Wie gefährlich der Umgang mit Zügen und Bahnanlagen und vor allem das unbefugte Betreten von Gleisen sein kann, verdeutlichte in der vergangenen Woche ein Präventions- und Sicherheitsvortrag den Schülern der Karl-Krolopper-Schule (KKS). Hintergrund der Veranstaltung war, dass einige Schüler der KKS verbotenerweise die Bahngleise auf Höhe der Jet-Tankstelle überqueren, anstatt die nahegelegene Unterführung zu nutzen.
Lilly Hermann, städtische Nahmobilitätsbeauftragte, setzte sich daraufhin mit der Deutschen Bahn in Verbindung. In Absprache mit der Schulleiterin Anne Caspari wurde nun die Veranstaltung durchgeführt. Ronald Wachsmuth, Präventionsmitarbeiter der DB, und Heiko Thomas, Polizeihauptkommissar der Bundespolizei Frankfurt, kamen dafür in die Schule und verdeutlichten drei Schülergruppen die Gefahren und Risiken. Die Botschaft war klar: „Wir wollen, dass ihr sicher ankommt!“ Die interaktiven Vorträge mit kurzen Videos, angepasst an die jeweiligen Altersstufen, machten die Gefahren greifbar. Die Schüler wurden aktiv eingebunden und konnten viele Fragen stellen.
Es wurde mehrfach betont, dass die meisten Bahnunfälle leider tödlich enden. Selbst langsame Züge mit nur 30 Stundenkilometern können tödlich sein. Besonders gefährlich sind allerdings die schnellfahrenden Züge, die beispielsweise mit 100 Stundenkilometern durch Kelsterbach fahren. Der Bremsweg eines solchen Zugs kann bis zu 1000 Metern betragen.
Die Gefahren durch Oberleitungen wurden ebenfalls thematisiert. Die Spannung von 15.000 Volt ist das 65-fache einer herkömmlichen Steckdose. Besonders interessant für die Schüler war die Tatsache, dass die Oberleitung nicht einmal berührt werden muss, um einen tödlichen Stromschlag zu bekommen. Es reicht, wenn man das Spannungsfeld um die Oberleitung erreicht. Dieses Feld beginnt in der Regel bei 1,5 Meter um die Oberleitung.
Ebenfalls besprochen wurden die rechtlichen Konsequenzen bei unbefugtem Betreten von Gleisanlagen. Wer Gleise überquert, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldstrafe von 25 bis 2000 Euro geahndet wird. Wenn allerdings ein Zug kommt, liegt sogar eine Straftat vor, die im schlimmsten Fall mit einem Jahr Gefängnis bestraft werden kann. Neben den Konsequenzen für Gleisüberquerende, Fahrgäste und Lokführer kommt es immer zu einem wirtschaftlichen Schaden durch Streckensperrungen und Verzögerungen im Betriebsablauf.
Die Veranstaltung kam bei den Schülern und Lehrkräften der KKS sehr gut an. Das Ziel wurde klar vermittelt: Unfälle verhindern, bevor sie passieren und ein Bewusstsein für die Gefahren schaffen, die oft unterschätzt werden.