KTS verabschiedet Sybille Schlemmer

Als ihr 1986 ein Referendariatsplatz an der Karl-Treutel-Schule zugewiesen wurde, wusste Sybille Schlemmer gar nicht, wohin es sie verschlug. Kelsterbach war ihr bis dahin kein Begriff, doch das änderte sich schnell. 

„Obwohl ich nicht wusste, wo Kelsterbach liegt, habe ich es gefunden – und bin 39 Jahre geblieben“, so die scheidende Stellvertreterin der Schulleitung bei ihrer offiziellen Verabschiedung in den Ruhestand am Donnerstag vergangener Woche. Gemeinsam mit dem aktuellen Kollegium, ehemaligen Kolleginnen, den Leitungen der anderen Kelsterbacher Schulen, beruflichen wie freundschaftlichen Weggefährten, Vertretern des Schulverbands sowie einigen Schülerinnen und Schülern wurde Schlemmers langjähriges Engagement für die Schule – vom Referendariat bis zur stellvertretenden Schulleitung – gebührend zelebriert.

Die Feier begann mit einem Abschiedslied, das Kinder einer Klasse, die von Schlemmer unterrichtet wurde, vortrugen. Obwohl ein Regenschauer die Gesangseinlage jäh unterbrach, ließen sich die Kinder nicht davon abhalten, ihren liebevoll einstudierten musikalischen Abschiedsgruß abzuschließen: Nachdem sie sich ins Trockene geflüchtet hatten, wurde einfach weitergesungen und Blumen an die sichtlich gerührte Lehrerin übergeben. Zu Herzen gingen auch die vielen lobenden Worte, mit denen Schlemmer im Anschluss bedacht wurde. So erinnerte sich Schulleiterin Christiane Giese an ihre erste Begegnung mit Schlemmer, die sie mit ihrer Art gleich beeindruckt habe: „Ich habe mir gedacht, das ist eine Person, die könnte in der Arktis auch Kühlschränke verkaufen, und ich möchte auch mal so reden können wie sie“, so Giese. Dank ihr habe sie an der Schule ihre eigene Persönlichkeit entwickeln können.

Die ehemalige Schulleiterin Anita Hartmann denkt gerne an die stets gute Zusammenarbeit zurück. Vom ersten Tag an habe sie sich in das Schulgeschehen eingebracht und sie habe ihr, die sie als Referendarin betreut hatte, die Arbeit sehr leicht gemacht. Bürgermeister Manfred Ockel bedankte sich im Namen der Stadt für Schlemmers langjährige Tätigkeit und das immer kooperative Miteinander mit der Schulverwaltung. Er lobte ihren Einsatz für den Neubau der KTS und die damit verbundene Neuausrichtung des pädagogischen Konzepts, für die sie sich zusammen mit der vor zwei Jahren in den Ruhestand gegangenen Schulleiterin Isabella Brauns stark gemacht hat. „Von diesem Engagement haben wir als Schulträger enorm profitiert“, sagte Ockel. Simone Wilhelm, Leiterin der Bürgermeister-Hardt-Schule, dankte schließlich im Namen des Schulverbundes für das gute Miteinander bei den immer sehr konstruktiven Treffen.

Für einen farbenfrohen Höhepunkt sorgte das Kollegium der KTS, das sich für den Abschied mächtig ins Zeug legte. Zunächst trugen die Lehrerinnen und Lehrer eine umgedichtete Version des ABBA-Hits „One last summer“ vor, bevor mit einer Choreografie zum Shakira-Song „Waka Waka“ das Stimmungsbarometer ganz nach oben geschraubt wurde. Mit Gesangseinlagen zweier Musikschülerinnen endete der offizielle Teil der Verabschiedung. Schlemmer bedankte sich für die vielen netten Worte, musikalischen Beiträge und die schönen Geschenke. „Es war hier immer ein gutes Miteinander. Wir konnten pädagogisch viel bewegen.“ Etwas schade fände sie, dass sie nicht mehr in den Neubau der KTS mit umziehen und den neuen pädagogischen Weg begleiten könne. Die neue Schule sei ein Herzensprojekt von Isabella Brauns und ihr und es sei ihr beider Traum gewesen, so zu arbeiten, wie es das Kollegium zukünftig machen wird. Sie werde aber bestimmt öfter mal vorbeischauen, denn sie sei ja nicht aus der Welt. Abschließend resümierte sie: „Ich bin gerne hier gewesen und bin dankbar, dass ich an dieser Schule arbeiten durfte.“ Ein Dank, den Giese im Namen aller Wegbegleiterinnen und -begleiter von Sybille Schlemmer gerne erwiderte: „Du bist hier jederzeit herzlich willkommen. Vielen Dank für alles.“