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Neue Arbeitsplätze gewinnen, neue Unternehmen ansiedeln, Unternehmen am Standort halten und fördern sowie den Standort weiter aufbauen und stärken – das sind die Ziele der städtischen Wirtschaftsförderung, die in Person von Anja Warnecke-Bi die wirtschaftlichen Geschicke in Kelsterbach lenkt.
Mitte April stellte die seit vergangenem Mai angestellte Wirtschaftsförderin den Jahresbericht 2023 vor. Wie erwartet, sei 2023 „ein Jahr des Wandels“ gewesen, sagte Warnecke-Bi. Ende Juni war ihre Vorgängerin, Dr. Angelika Niederberger, in den Ruhestand gegangen und hatte das Zepter übergeben.
2023 gab es laut Datenbank der Wirtschaftsförderung Kelsterbach 189 neue Gewerbeanmeldungen. Darunter sind Logistik-Unternehmen, Einzelhändler, Großhändler sowie das Hotel Platzhirsch und der Gastronomiebetrieb Café Morgenstern, der sich im ehemaligen Enka-Gebäude am Graf-de-Chardonnet-Platz befindet.
Dennoch gab es im vergangenen Jahr auch einige Abgänge, die ebenfalls die ganze Bandbreite an Wirtschaftszweigen abbilden. Darunter waren unter anderem der Blumen Im- und Exporthandel Projekt Fleur, der Einzelhändler alldrink und das Restaurant Taverna Italiana.
Eine der wichtigsten neuen Ansiedlungen in Kelsterbach ist laut Warnecke-Bi der Logistik-Dienstleister Chi Trucking Services. Er gehört zur Chi-Gruppe, die einer der wichtigsten Full-Service-Dienstleister der Luftfahrtbranche ist. Die Firma bietet alle Leistungen rund um Luftfracht, Logistik, Lagerung und Zoll aus einer Hand an. Aufgrund der andauernden Nachfrage nach Transportleistungen erwartet Chi Trucking in den kommenden Jahren weiterhin stabile Umsatzerlöse.
Seit beinahe einem Jahr existiert nahe des Kelsterbacher Südparks das Hotel Platzhirsch. Es richtet sich an Geschäftsreisende, Messebesucher und Flugreisende mit einem komfortablen Rundum-Service sowie angrenzendem Parkhaus und Shuttle-Dienst. Aufgrund des in der Branche häufig vorzufindenden Personalmangels wird ein Service-Roboter im Restaurantbereich eingesetzt.
Lange erwartet war die Eröffnung des neu gebauten Edeka-Marktes, die im August letzten Jahres stattfand. Auf 1.650 Quadratmetern Verkaufsfläche können nun 18.000 Artikel, darunter viele regionale Erzeugnisse, angeboten werden. Aktuell beschäftigt der Markt 40 Mitarbeitende.
Ebenfalls zu den Dienstleistern zählen Kindertagesstätten. Eine neue Kinderbetreuung eröffnete gleichfalls auf dem ehemaligen Enka-Gelände. Die Rocking Factory des Trägers Terminal for Kids, einer Tochtergesellschaft der Fraport, feierte ihr Eröffnungsfest im August und betreut 74 Kinder.
Und auch der Weg für ein weiteres Hotel wurde geebnet. Das Zleep-Hotel feierte Ende November Richtfest und soll geplant rund ein Jahr später im Gewerbegebiet Am Staudenweiher eröffnen. Das 175 Zimmer große Hotel wird von der Deutschen Hospitality betrieben. Bürgermeister Manfred Ockel betonte während des Richtfests die Attraktivität durch die Nähe zum Flughafen sowie zur Metropole Frankfurt am Main.
Kelsterbach verfügt über sechs Gewerbegebiete. Drei Gewerbegebiete liegen außerhalb: „Airport City West“, „Mönchhof“ und „Taubengrund“. Die drei restlichen Gewerbegebiete befinden sich innerhalb des Stadtgebietes: „Staudenäcker“, „Glanzstoffpark“ und „Langer Kornweg/Europort“. Auch im innerstädtischen Gebiet selbst befinden sich, neben den üblichen Händlern und Dienstleistern, viele Gewerbebetriebe. Noch stehen zukünftig in Kelsterbach Gewerbeflächen im Taubengrund und in der Airport City West zur Verfügung, jedoch richtet sich das Augenmerk spürbar auf das Flächen- Recycling.
Innerhalb der Wohnbebauung finden sich verstreut, neben den üblichen Handels-, Dienstleistungs- und Handwerksbetrieben wie Friseuren und Steuerberatern, auch 244 andere Gewerbe. Darunter sind Versicherungen, Kurierdienstleistungen, ein Zahntechniker sowie ein Dienstleister in der Elektromobilität. Dies entspricht dem Trend, Wohnen und Arbeiten wieder näher zusammenzubringen. Insgesamt befinden sich im Stadtgebiet 946 Betriebe.
Trotz der erfreulichen wirtschaftlichen Entwicklung waren die Standortanfragen in Kelsterbach rückläufig. Der anhaltende Ukraine-Krieg, der Krieg in Nahost und weitere Faktoren spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle, so Warnecke-Bi.
Unter den Anfragen ergibt sich ein Querschnitt der Branchen: Produktion und Maschinenbau (31) liegen vorn, gefolgt von Logistik (25) und an dritter Stelle Dienstleistungen (23). Diese reichen inhaltlich dabei von einer Fußballhalle, Recycling von Textilien bis hin zur Herstellung von Polyurethan. Auffällig ist die steigende Anzahl an Anfragen für Rechenzentren.
Ein wiederkehrendes Event ist der Unternehmermittag, bei dem wechselnde Experten zu ihren Themen referieren und für die Teilnehmenden ebenso die Möglichkeit zum Netzwerken gegeben ist. Im vergangenen Jahr nutzte die scheidende Wirtschaftsförderin Niederberger den Anlass, um sich nach 13 Jahren von vielen Weggefährten persönlich zu verabschieden.
Die Installierung eines Glasfasernetzes gehört ebenso zur Standortstärkung. Die Deutsche Giganetz erklärte im vergangenen Jahr, den flächendeckenden Ausbau in Kelsterbach eigenwirtschaftlich zu übernehmen. Rund 9.000 Wohneinheiten werden aktuell mit 50 Kilometer fassenden Leitungen verbunden. Kelsterbachs Bürgermeister Manfred Ockel bezeichnete den Bau des Glasfasernetzes als „ganz besonders wichtig für die Zukunft der Stadt“. Bei der Kommunikationstechnik dürfe man nicht auf dem Stand von heute stehenbleiben, sondern müsse sich für die Zukunft, in der privat und geschäftlich mehr Datenvolumen benötigt werde, rüsten. Ein flächendeckendes Glasfasernetz stelle einen Standortvorteil für die Stadt dar, so der Rathaus-Chef.
Auch im Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“ gab es Entwicklungen. Die Stadt investiert hierbei in grüne Rückzugsorte, um die Aufenthaltsqualität zu steigern. Zu diesem Programm gehören die Umgestaltung der Unterführung, die im vergangenen Jahr begonnen wurde, die Belebung der Innenstadt als „Grünes Wohnzimmer“ mit Begrünungen und der Installierung von sogenannten Parklets, wie vor dem Eiscafé Venezia in der alten Mörfelder Straße, sowie die Umgestaltung des Onkel-Paul-Platzes. Große Teile des Förderprogramms konnten 2023 abgeschlossen werden. Das Ziel, die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum der Innenstadt zu verbessern und zudem einen Beitrag zur Verkehrsberuhigung zu leisten, wurde von den Bewohnerinnen und Bewohnern sehr gut aufgenommen. (ana)