Stadtmuseum

Das Museum am alten Marktplatz bietet im Erdgeschoss einen Überblick über die Stadtgeschichte seit dem 16. Jahrhundert. Ein Modell des ehemaligen Renaissance-Schlosses „Wolfenburg“, erbaut vom Grafen Wolfgang von Ysenburg-Ronneburg zwischen 1564 und 1580, erinnert an das im Laufe des Dreißigjährigen Krieges mehrfach zerstörte Bauwerk. Weiter finden sich im Erdgeschoss zahlreiche Produkte aus Porzellan und Steingut bzw. Fayence. Die Kelsterbacher Porzellan-Manufaktur wurde 1761 von Landgraf Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt gegründet, von 1765 bis 1840 stellte man am Ort auch Fayencen und Steingut her.

Die Abteilung über die Hasenhaarschneiderei informiert über einen besonderen Beruf, welcher der Gewinnung und Verarbeitung von Hasenhaaren für die Hutherstellung diente. Außerdem werden einige Objekte aus der Glanzstofffabrik gezeigt, die zwischen 1904 und 2000 in Kelsterbach Kunstseide aus Viskose produzierte. Ein Highlight stellt die alte, aufwendig restaurierte Turmuhr der Sankt Martinskirche dar.

Im Untergeschoss finden sich vor- und frühgeschichtliche Funde, darunter ein Schädelabguss einer Cro-Magnon-Frau, die vor geschätzt 30.000 Jahren lebte. Dokumentiert wird auch die Ausgrabung des provinzialrömischen Gebäudes „Auf der Steinmauer“ (220 bis 260 nach Christus), das in Verbindung mit einem Hirschkult um den keltischen Gott „Cernunnos“ gebracht wird. Zu sehen sind außerdem alte Grenzsteine.

Ein eigener Raum widmet sich dem Thema „Main“ mit Flussfunden unterschiedlichen Alters, Gegenständen der Flößerei und Fischerei, präparierten Flussfischen sowie Schiffsmodellen. Ein großes Diorama zeigt Kelsterbach mit seinen markanten Bauten entlang des Mains. Ein geologischer Schnitt durch das Mainbett mit Verweis auf die Kelsterbacher Terrasse schließt den Rundgang im Untergeschoss ab.

Träger des Museums ist die Stadt Kelsterbach, Betreiber das Volksbildungswerk Kelsterbach.