Klimaschutz
Der Klimawandel mit seinen weltweiten Auswirkungen ist auch für die Stadt Kelsterbach ein wichtiges Thema, dem sie sich stellt. In der Verwaltung wurde eigens die Stelle eines Klimaschutzbeauftragten geschaffen, dessen Aufgabe es ist, verschiedene, geeignete Maßnahmen zu entwickeln, zu koordinieren um umzusetzen. In interkommunaler Zusammenarbeit mit der Stadt Raunheim hat Kelsterbach ein integriertes Klimaschutzkonzept erarbeiten lassen. Das Fördergebiet "Klimainsel Kelsterbach" wird mit finanzieller Hilfe von Bund und Land an die Klimaveränderungen angepasst. Die städtische Baumschutzsatzung gewährleistet, dass die für die Sauerstoffproduktion und Verschattung wichtigen Bäume wirksam vor unnötigem Fällen geschützt werden. Die Klimataler-App bietet Kelsterbacher Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, ihren Alltag klimafreundlich gestalten und gleichzeitig davon zu profitieren.Klimaschutzkonzept
In einer interkommunalen Zusammenarbeit mit der Stadt Raunheim haben die kommunalen Partner ein integriertes Klimaschutzkonzept einschließlich eines Teilkonzepts für die kommunalen Liegenschaften durch die NH ProjektStadt in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP) und der Ina Planungsgesellschaft erarbeiten lassen. Die Konzepte wurden im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) mit einer Förderquote von 65 % (Klimaschutzkonzept) bzw. 50 % (Liegenschaftskonzept) gefördert.
Das Klimaschutzkonzept soll den Städten dazu dienen, bereits eingeschlagene Wege des Klimaschutzes kritisch prüfen und zusätzliche Maßnahmen - abgeleitet von den Standortbedingungen - tauglichkeitsorientiert entwickeln zu können. Ziel dabei soll sein, auf lokaler Ebene zukunftssichernde Maßnahmen anzugehen und Projekte zu realisieren, die den bereits angestoßenen Prozess für mehr Klimaschutz, weniger Energieverbrauch, mehr Effizienz und den Ausbau der erneuerbaren Energien intensivieren. Für die beiden Städte wurden teils gemeinsame, übergreifende Analysestrukturen verwendet und daraus abgeleitet gemeinsame Maßnahmen erarbeitet. Im Ergebnis liegt aber für jede Stadt ein individuelles, maßgeschneidertes Konzept vor.
Klimainsel Kelsterbach
Mit dem Städtebauförderprogramm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ ermöglichen Bund und Land der Stadt Kelsterbach, sich mit viel Grün an die heute schon spürbaren Klimaveränderungen anzupassen. Im Fördergebiet "Klimainsel Kelsterbach" entstehen neue Grünflächen, neue Treffpunkte und Erholungsräume, die zu einer merklichen Steigerung der Lebensqualität in Kelsterbach beitragen. Das Fördergebiet umgreift den Siedlungskern südöstlich der S-Bahn-Station in Richtung des Flughafens. Es wird begrenzt durch die Mörfelder Straße, Waldstraße / Kleiner Kornweg und Südliche Ringstraße. Es umfasst den Südpark und den Staudenweiher sowie Teile der angrenzenden Gebiete mit gewerblicher Nutzung, die einen besseren fußläufigen Zugang zu den Freiräumen erhalten sollen. Ebenfalls Teil des Fördergebietes ist eine ehemalige Bahntrasse, die in bestehende Radwege- und Begrünungskonzepte eingegliedert werden soll. Durch Entsiegelungsmaßnahmen, Baumpflanzungen, Schaffung von grünen Korridoren und verbesserten Zugängen zu den Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten soll ein hochwertiges Wohnumfeld geschaffen werden. Detaillierte Informationen erhalten Sie auf der Website der Klimainsel Kelsterbach, dem Portal für nachhaltige Stadtentwicklung in Hessen sowie mittels des interaktiven 3D-Modells YourVoice Klimainsel.
Baumschutzsatzung
Bäume produzieren lebensnotwendigen Sauerstoff, dienen der Klimaverbesserung, sind Filter von Staub und Schadstoffen und sorgen für Luftfeuchtigkeit. Um Bäumen Schutz zu gewährleisten, hat die Stadt Kelsterbach im Jahr 2022 eine Baumschutzsatzung erlassen, die es lediglich in begründeten Ausnahmefällen und mit ausdrücklicher Genehmigung gestattet, Bäume zu fällen. Notwendige Fällungen müssen durch Ersatzpflanzungen ausgeglichen werden. Grundsätzlich sind in Gärten und privaten Anlagen alle Laubbäume mit einem Stammumfang von 60 Zentimeter und alle Nadelbäume mit einem Stammumfang von 80 Zentimeter - in ein Meter Höhe gemessen - geschützt. Dies gilt auch für Walnuss- und Speierlingsbäume, nicht aber für die übrigen Obstbäume. Verboten ist es, einen geschützten Baum zu entfernen, beschädigen, beeinträchtigen oder dessen typische Erscheinungsform zu verändern. Den Antrag auf Fällung eines Baumes finden Sie hier als E-Service oder hier als PDF-Datei zum Downloaden und Ausdrucken. Mehr Informationen zur städtischen Baumschutzsatzung entnehmen Sie diesen Faltblatt.
Klimataler
Das Projekt Klimataler ist ein Konzept, mit dem sich Bürgerinnen und Bürger durch klimafreundliches Verhalten im Alltag engagieren können. Es funktioniert über eine App, die sich Interessierte auf ihr Android- oder Apple-Handy laden können, ohne Nutzerdaten zu hinterlegen. In der App können Aktivitäten festgehalten werden, die zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Öffentlichen Nahverkehr zurückgelegt werden. Auch wer gerne joggen geht oder Radtouren unternimmt, kann diese in der App eintragen.
Aber auch Energieeinsparungen können festgehalten werden. Jede Eintragung, die Kohlendioxid einspart, wird registriert und ab fünf Kilogramm Kohlendioxid-Einsparung in einen Klimataler umgewandelt.
Dieser kann wiederum gegen Rabatte oder Gutscheine in teilnehmenden Geschäften eingetauscht werden. Das Sport- und Wellnessbad bietet beispielsweise für zwei Klimataler zehn Prozent Rabatt auf jede Eintrittskarte. Auch der Tierschutzverein ist Partner der Aktion sein und vergibt pro Klimataler ein Säckchen Blumensamen. Weitere Rabatte sind angedacht und der städtische Klimaschutzbeauftragte ist mit weiteren Partnern im Gespräch.
Doch die App bietet noch mehr. Neben Online-Partnern, bei denen ebenfalls angesammelte Klimataler eingetauscht werden können, gibt es auch einen Nachrichtenbereich, der Artikel und Tipps zum Thema klimafreundliches Leben bietet.