Was ist Kommunale Wärmeplanung?
Die Kommunale Wärmeplanung (KWP) zeigt auf, welche Wärmemengen in den verschiedenen Teilen des Stadtgebiets gebraucht werden, sie erfasst den Ist-Zustand der Wärmeversorgung und ermittelt Potentiale und Möglichkeiten einer zukünftigen, möglichst nachhaltigen Energieversorgung. Insbesondere lotet die KWP aus, wo Nah- oder Fernwärmenetze zur Deckung des Wärmebedarfs entstehen und wirtschaftlich betrieben werden können.
Die KWP untersucht weiterhin, welche Wärmequellen für Wärmenetze konkret in Betracht kommen. Je nach den kleinräumigen Gegebenheiten können dies unterschiedliche Quellen sein: zum Beispiel Abwärme von Industrieanlagen, Geothermie, Flusswasserwärme, Wasserstoff oder Solarthermie.
Das Ziel der KWP ist weniger Kohlendioxid-Ausstoß, stabile Heizkosten und eine sichere, umwelt- und klimafreundliche Energieversorgung für die Zukunft.
Kommunale Wärmeplanung in Kelsterbach
Kelsterbach gehört zu den ersten Städten in Südhessen, die einen Wärmeplan erstellen.
Die KWP untersucht und beplant das gesamte Stadtgebiet. Aufgrund kleinräumiger Gegebenheiten werden auch sogenannte Fokusgebiete definiert und als gesonderte Einheiten betrachtet.
Für die Bestands- und die Potentialanalyse werden Daten benötigt (zum Beispiel Verbrauchsdaten der Netzbetreiber oder Daten der Schornsteinfeger über eingebaute Heizungen und deren Größe, Alter und Energieträger) die die Stadt aufgrund des Hessischen Energiegesetzes bei Energieunternehmen, Industrie- und Gewerbebetrieben sowie bei der öffentlichen Hand erheben darf. Das gilt auch für personenbezogene Daten. Daten, die Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse darstellen, sind bei der Übermittlung als vertraulich zu kennzeichnen.
Die Erstellung des KWP für Kelsterbach wird etwa ein Jahr dauern. Die Ergebnisse werden voraussichtlich im Frühjahr 2026 veröffentlicht.
Die Ergebnisse des Wärmeplans sind nicht bindend. Das heißt, weder die Stadt Kelsterbach noch ihre Bürgerinnen und Bürger müssen die in der KWP vorgesehenen Maßnahmen verbindlich umsetzen. Die Stadt entscheidet auf Grundlage der KWP darüber, ob, wo und welche Wärmenetze sie bauen möchte. Die Bürgerinnen und Bürger treffen für ihre Immobilie eine individuelle Entscheidung, ob sie an ein Wärmenetz angeschlossen werden oder auf eine andere umweltfreundliche Heizung umsteigen oder die alte Heizung weiterbetreiben möchten. Den rechtlichen Rahmen setzt diesbezüglich das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Nach dem GEG müssen ab dem 1. Juli 2028 neu installierte Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
Ablauf der Kommunalen Wärmeplanung
- Die Bestandsanalyse bildet den ersten Schritt der Wärmeplanung. Hier werden der aktuelle Wärmebedarf, die bestehende Infrastruktur und Energiequellen erfasst.
- Daran schließt sich die Potenzialanalyse an, in der ermittelt wird, welche erneuerbaren Wärmequellen genutzt werden können und welche Einsparmöglichkeiten es gibt.
- Auf dieser Grundlage entsteht die Strategie mit einem Maßnahmenkatalog, die konkrete Szenarien zu einer klimafreundlichen Wärmeversorgung beschreibt.
- Ziel ist die schrittweise Umstellung auf erneuerbare Energien und eine effizientere Nutzung vorhandener Netze.
- Ein wichtiger Bestandteil ist die Akteursbeteiligung. Experten und lokale Akteure werden eingebunden, zudem finden Bürgerveranstaltungen statt, um den Plan transparent zu gestalten und Anregungen aus der Bevölkerung aufzunehmen.
- Damit die Planung langfristig wirkt, wird eine Verstetigungsstrategieentwickelt, die eine nachhaltige Umsetzung sicherstellt.
- Ergänzend sorgt ein Controllingkonzept für eine regelmäßige Erfolgskontrolle und ermöglicht Anpassungen.
Bereiche mit zentraler beziehungsweise dezentraler Wärmeversorgung
Im Zuge der Wärmeplanung wird das Kelsterbacher Stadtgebiet in Bereiche unterteilt, für die eine zentrale beziehungsweise eine dezentrale Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien die geeignetste Option ist.
Bürgerbefragung zur Kommunalen Wärmeplanung
Die Stadt Kelsterbach hat ihren Prozess der Kommunalen Wärmeplanung gestartet. Diese ist eine strategische Planung, die zum Ziel hat, die Treibhausgas-Emissionen, die durch Gebäudebeheizung entstehen, bis zum Jahr 2045 umfassend zu reduzieren.
Mit der Bestandsanalyse soll ein solides Fundament geschaffen werden, um verschiedene, für die jeweilige Stadtteilstruktur sinnvolle und wirtschaftliche Alternativen auf regenerativer Basis zu entwickeln. Eine Umfrage unter Kelsterbacher Immobilieneigentümern und -eigentümerinnen dient der Validierung von Daten, um realistische Wärmegestehungskosten der vorgestellten Varianten zu erhalten.
Wie heizen Sie derzeit? Welche Pläne haben Sie für die Zukunft? Welche Unterstützung wünschen Sie sich bei der Umstellung auf umweltfreundliche Heizsysteme? Die Teilnahme an der Umfrage dauert nur wenige Minuten. Ihre Rückmeldung ist entscheidend, um einen bedarfsgerechten und vollständigen Wärmeplan zu erstellen. Bis Ende Juli haben Sie Gelegenheit, an der Umfrage teilzunehmen.
Die Daten aus der Befragung finden ausschließlich Verwendung im Rahmen des Wärmeplanungskonzeptes. In Berichten und Präsentationen werden die Daten der einzelnen Verbraucher gemäß den gesetzlichen Vorgaben des Wärmeplanungsgesetzes zusammengefasst angegeben.
Überdies laden wir Sie herzlich dazu ein, im Rahmen unserer stadteilbezogenen Veranstaltungen weitere Informationen zu erhalten und mitzudiskutieren.
Mitteilungen zum Thema Kommunale Wärmeplanung
Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wärmeversorgung
Datum:
Vor zwei Jahren beschloss die Stadt Kelsterbach, die gesetzlich vorgeschriebene Kommunale Wärmeplanung (KWP) in Gang zu bringen. Denn bis 2045 müssen ... Mehr: Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wärmeversorgung
Veranstaltungen zum Thema Kommunale Wärmeplanung
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Stadtteilbezogene Infoveranstaltung zur Kommunalen Wärmeplanung (Unterdorf)
Datum:
Uhrzeit: 18:00 bis 20:00 Uhr
Für den Bereich „Unterdorf“ besteht die Möglichkeit, dass eine zentrale Wärmeversorgung (Nah-/Fernwärmenetz) wirtschaftlich sinnvoll ist. Dies wird im Prozess der kommunalen ... Mehr: Stadtteilbezogene Infoveranstaltung zur Kommunalen Wärmeplanung (Unterdorf)
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Stadtteilbezogene Infoveranstaltung zur Kommunalen Wärmeplanung (Sportparkareal)
Datum:
Uhrzeit: 18:00 bis 20:00 Uhr
Für den Bereich „Sportparkareal“ besteht die Möglichkeit, dass eine zentrale Wärmeversorgung (Nah-/Fernwärmenetz) wirtschaftlich sinnvoll ist. Dies wird im Prozess der kommunalen ... Mehr: Stadtteilbezogene Infoveranstaltung zur Kommunalen Wärmeplanung (Sportparkareal)
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Stadtteilbezogene Infoveranstaltung zur Kommunalen Wärmeplanung (Europortareal)
Datum:
Uhrzeit: 18:00 bis 20:00 Uhr
Für den Bereich „Europortareal“ besteht die Möglichkeit, dass eine zentrale Wärmeversorgung (Nah-/Fernwärmenetz) wirtschaftlich sinnvoll ist. Dies wird im Prozess der kommunalen ... Mehr: Stadtteilbezogene Infoveranstaltung zur Kommunalen Wärmeplanung (Europortareal)
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Infoabend Heizung & Sanierung
Datum:
Uhrzeit: 18:00 bis 20:00 Uhr
Welche Heizung ist für mein Haus geeignet? Macht eine Sanierung Sinn und was kostet das? Diese und weitere Fragen zur ... Mehr: Infoabend Heizung & Sanierung